Die Urangst vor Golddiggern
Beichthaus.com Beichte #00041534 vom 04.09.2018 um 13:28:53 Uhr in Meerbusch (29 Kommentare).
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Klingt erstmal ziemlich paradox, aber um das alles zu verstehen, sollte ich vielleicht mal kurz meine Situation anreißen. Ich bin 29 Jahre alt, meine Eltern sind leider schon vor 10 Jahren aus dem Leben gerissen worden, haben mir aber ein bisschen was hinterlassen, so dass ich nicht berufstätig bin und das Zeit meines Lebens auch nicht mehr werden muss. Mir geht es also zumindest materiell gesehen ziemlich gut. Ich habe auch einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, bin viel unterwegs und so weiter. Und dennoch vermisse ich dieses Gefühl der exklusiven Zweisamkeit, der körperlichen Nähe und der Zärtlichkeit welches man nur mit einer Partnerin erfährt. Ich bin jetzt schon lange Single und wünsche mir einfach eine loyale Partnerin an meiner Seite und genau hier beginnt jetzt das große Dilemma.
Ich habe geradezu panische Angst davor ausgenutzt zu werden und an eine Frau zu geraten, die nur an meinem Geld interessiert ist und nicht an mir selbst. Leider sind Frauen verdammt gute Schauspielerinnen und ich traue mir nicht zu, rechtzeitig (das heißt bevor ich verletzt werde) zu erkennen ob es einer Frau wirklich um mich als Person geht oder nur darum aus mir Profit zu schlagen. Meine Wahnvorstellungen von der Frau als Zecke, die nur mein Geld aussaugen will, gehen mittlerweile sogar so weit, dass ich Frauen mit denen ich mir mehr vorstellen kann als ein kurzes Techtelmechtel, auf den ersten Dates schamlos anlüge, ja ihnen sogar ein richtiges Schauspiel vorführe. Ich lege mir dann im Vorraus eine Rolle zurecht, die ich während des Treffens einnehme, ziehe mich ganz normal mit stylischen aber billigen Klamotten an, verzichte auf Schmuck und Uhren und wenn ich die Dame im Laufe der ersten Treffen mal mit dem Auto abholen sollte, dann leihe ich mir extra dafür einen älteren heruntergekommenen Kleinwagen, obwohl in der heimischen Garage mehr als eine Handvoll Autos ganz anderen Kalibers bereit stehen. Wenn das Gespräch dann irgendwann auf meine Lebensumstände fällt erzähle ich meistens ganz dreist, dass ich als Zeitarbeiter in der Produktion arbeite und in einer kleineren Mietswohnung lebe. Ich weiß man soll nicht lügen, aber diese Maßnahmen scheinen mir aufgrund meines eigenen Wohls einfach angebracht. Und das nicht zu unrecht, die meisten Damen verlieren nach diesem Schauspiel relativ schnell das Interesse an mir, da ich ihnen ja vermeintlich nichts bieten kann und somit als potentieller Partner ausscheide. Kürzlich hatte ich allerdings tatsächlich eine nette junge Dame kennengelernt, die anders als die anderen war. Sie war wirklich interessiert an mir und wollte mich nach einigen Treffen auf neutralem Boden dann tatsächlich bei mir daheim besuchen. Ich überlegte fieberhaft doch irgendwann musste ich die Katze ja aus dem Sack lassen und so lud ich sie nach einigem zögern tatsächlich zu mir nach Hause ein. Das Ende vom Lied war: sie war natürlich völlig geplättet und gab mir beim Abschied zu verstehen, dass sie mich ganz sympathisch fand, sich aber mit jemandem der sie schon am Anfang über mehrere Treffen hinweg massiv belügt keine Beziehung vorstellen kann. Es tut mir wirklich Leid für sie, falls sie sich Hoffnungen gemacht hat, doch ich finde mein Eigenschutz geht vor.
Das eigentlich beichtenswerte kommt allerdings jetzt erst. So sehr ich Frauen die nur auf Geld aus sind verabscheue, so nützlich können sie einem doch sein, wenn einen als Mann mal wieder gewisse körperliche Bedürfnisse überkommen. So kommt es regelmäßig vor, dass ich einschlägige Locations und Events besuche, dann natürlich nicht als Zeitarbeiter sondern als betont wohlhabender junger Mann und mir Frauen mit Eurozeichen in den Augen zu meiner persönlicher Triebbefriedigung angele. Essen in den besten Restaurants der Stadt, teure Shoppingtouren, Champagner süffeln am hauseigenen Pool, das alles führt dazu, dass sich die Beinchen ganz weit öffnen. Wenn ich dann genug von der entsprechenden Dame habe, lasse ich sie fallen wie eine heiße Kartoffel.
Genau genommen bin ich also zu allen Frauen - sowohl zu denen, die es ernst meinen könnten, als auch zu den Gold-Diggern - unehrlich und verhalte mich unaufrichtig ihnen gegenüber. Meine Doppelmoral ist ganz nüchtern betrachtet entsetzlich und ich bereue es, dass ich ganz gewiss schon viele Frauen enttäuscht und verarscht habe. Ich versuche mit Unehrlichkeit eine Frau zu finden die an mir als Person interessiert ist, nutze jedoch meine Stellung aus um wiederum genau die Frauen zu benutzen die nur an meinem Geld interessiert sind. Ich hoffe dennoch auf Absolution, denn im Grunde meines Herzens bin ich ein guter Mensch und wünsche mir doch nichts mehr als aufrichtig und ehrlich geliebt zu werden.